WOLFGANG HEEDT
 

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19.10.2019

Vorbildfunktion Widerstand: Zeichen setzen für Mitmenschlichkeit und Zivilcourage

In einem interfraktionellen Antrag setzen sich Freie Demokraten und SPD ein für eine Umwidmung des Moltkeplatzes auf Helmuth James Graf von Moltke sowie seine Gattin Freya aus der in Bad Godesberg bekannten Kölner Bankiersfamilie Deichmann. Beide waren führende Köpfe der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis. Die postalische Anschrift des Moltkeplatzes soll von der Maßnahme nicht berührt werden.
Als führende Köpfe des „Kreisauer Kreises“ setzten Sie sich mit ihren Mitstreitern unerschrocken für die Würde des Menschen als Grundlage einer neuen Rechtsordnung ein, so, wie sie später in Artikel 1 des Grundgesetzes verankert werden sollte, und sie hatten Vorstellungen zu einem Europa nach dem Kriege, die in der deutschen Nachkriegspolitik inspirierend weitergewirkt haben.
Die Leistung des Kreisauer Kreises und anderer Widerstandsgruppen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn erst sie zeigten, dass es in Deutschland noch einen Funken Hoffnung gab, denn erst sie bildeten die Brücke, über die sich Deutschland nach dem Zusammenbruch der Nazidiktatur als vollwertiges Mitglied in die Staatengemeinschaft reintegrieren konnte.
In Zeiten zunehmender extremistischer Strömungen, von Shitstorms und Hassbekundungen, von Respektlosigkeiten und Verrohung der Gesellschaft ist die Botschaft, die Helmuth James Graf von Moltke und seine Frau Freya und alle übrigen Menschen des Widerstands hinterlassen haben, nämlich sich für die Menschenwürde einzusetzen, hierfür auch Zivilcourage an den Tag zu legen, von ungebrochener Aktualität. Die von Moltkes gehören daher in die Mitte unserer Gesellschaft, dorthin, wo ihre Vorbildfunktion möglichst vielen Menschen, auch der Jugend, bewusst wird. Der Moltkeplatz ist dafür der ideale Ort.
Derzeit sind Moltkestraße und Moltkeplatz benannt nach Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke, dem Militärstrategen des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71 und Urgroßonkel Helmuth James Graf von Moltkes.
Anlässlich der Verlegung eines Stolperstein für den Bad Godesberger Lehrer und Widerstandskämpfer Joseph Roth bekräftigen wir unsere Forderung, den Moltkeplatz umzuwidmen auf Helmuth James Graf von Moltke, um an prominenter Stelle im Stadtgebiet an die Zivilcourage dieser Widerständler in Ihrem Einsatz für die Menschlichkeit und darum an ihre Vorbildfunktion zu erinnern.
Derzeit prüft die Stadtverwaltung, allerdings ergebnisoffen, auch andere Plätze, weil CDU und Grüne auch bei diesem Thema verzagt reagierten und sich zu keiner direkten Befürwortung durchringen konnten. Wir halten das für einen unwürdigen Umgang mit Helmuth James Graf von Moltke und seiner Frau.



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